Bürgermeister Robert Bauer (r.) begrüßte Mythenforscher Jakob Wünsch (v. l.) sowie die musikalische Begleitung mit Ingrid und Hermann Hupf im Schauflinger Pfarrheim.

Den Auftakt für das Festwochenende zum Goldsteigfest, zugleich Höhepunkt des Festjahres zur ersten urkundlichen Erwähnung Schauflings vor 725 Jahren bildete eine mytho-musikalische Lesung im Pfarrheim mit dem Titel „Ritter, Tod und Teufel – Geheimnisvolles aus Schauflings alter Zeit“, gestaltet von Mythenforscher Jakob Wünsch mit musikalischer Begleitung von Ingrid und Hermann Hupf. Bürgermeister Robert Bauer konnte neben seinen Stellvertretern Josef Stangl und Franz Zacher auch Kreisheimatpfleger Florian Jung, Ehrenbürger und Ehrenringträger Schauflings begrüßen und führte kurz in die Thematik ein.

Mit Sagen und Geschichten über Ritter, Tod und Teufel bestritten die drei Akteure ihr gut zweistündiges Programm. Als Erzähler spannte der Mythenforscher Jakob Wünsch einen regionalen Bogen von dem versunkenen Schloß des Fräuleins vom Büchelstein über Hexenzauber im Schaufinger Umland , bis zu Geistererscheinungen und allerlei Weiz hin zum Teufel als großem Schnupfer. VomTeufelsspuk im Brechhaus zu Stritzling wechselte Wünsch über zu den 14 Nothelfern, denen die Schauflinger Kirche geweiht ist. Einer von ihnen, nämlich Sankt Georg, war dereinst ein heiliger Rittersmann, ebenso wie sein himmlischer Niederalteicher Kollege, der Ritterheilige Mauritius.

In Parst  (bayer.: „Boascht“) auf der Rusel scherte der dumme Teufel statt eines Schafes ein Schwein und gleich nebenan zu Freiberg ermordeten Räuber einen Seebacher Pfarrer auf einem Versehgang. „Rote Marter“, so heißt der Platz noch heute.

Über die Natternkönigin von der Rusel, geheimnisvolle Schwarzbücher bei sinisteren Müllern, Schrazlgänge, Totenbretter und vieles mehr wusste der Mythenforscher zu berichten.

Stimmungsvoll ergänzt wurden die alten Erzählungen durch an die zwanzig Eigenkompositionen des hervorragenden und versierten Musikerehepaares Ingrid und Hermann Hupf auf Harfe, Akkordeon und Trompete. Mit dem Heiligen Christophorus, der ebenfalls mit den anderen Nothelfern die Schauflinger Kirche ziert, war der Überstieg zum gleichnamigen Christophorusfest gelungen.

Aus dem gut gefüllten Pfarrsaal heraus waren nach langem Applaus nur positive Kommentare zu hören. „So etwas in dieser Art haben wir noch nie gehört“ waren sich die Zuhörer einig. Auch Bürgermeister Robert Bauer war voll des Lobes und freute sich über den rundum gelungenen Auftakt zum Jubiläums-Goldsteigfest.

Foto: Veranstalter, Text: Bernhard Süß