Für viele junge Mütter und auch manchen Vater sind sie eine große Hilfe beim Einstieg ins Elternsein: die Mutter-Kind-Gruppen. Die Kinder zwischen einem halben und etwa zweieinhalb Jahren können zum ersten Mal im Leben mit Gleichaltrigen zusammenkommen und spielen, für die Eltern bringt der Austausch wichtige Informationen und oft das gute Gefühl, dass es anderen genauso geht und die meisten Probleme halb so schlimm sind. Rund 40 Gruppen gibt es im Landkreis unter dem Dach der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), die jedes Jahr neue Leiterinnen ausbildet, denn ohne die geht es nicht.

Die Leitung der drei Gruppen in Schaufling teilen sich Nicole Lang und Regina Kasberger. Wie fast alle sind sie als junge Mütter zu der Aufgabe gekommen. „Ich wollte zur Mutter-Kind-Gruppe, doch dann kam Corona und es gab keine Leitung“, erzählt Nicole Lang. Kurzerhand übernahm sie die Aufgabe und bekam von der erfahrenen Leiterin Erika Eder einen „Crashkurs“ zum Einstieg, ehe sie nach und nach die übrigen Ausbildungsstunden absolvierte. Regina Kasberger kannte sie vom Musikspielen und holte sie ebenfalls als Leiterin dazu. Selbst die gelernte Erzieherin profitierte vom Kurs. „Die Ausbildung bringt einem neue Ideen, vor allem der Praxistag hat mir gefallen. Auch als Erzieherin kenne ich nicht alle Spiele oder Lieder“, berichtet Regina Kasberger, die obwohl sie als Frau vom Fach nur zwei Stunden absolvieren müsste, den ganzen Kurs belegte. Mit Liedern, Fingerspielen oder Kniereitern können die Mamas – manchmal sind auch Großeltern oder Papas dabei – die Bindung zu ihrem Kind festigen. Neben dem Spielen wird auch gebastelt oder gemalt, der Jahreszeit entsprechend gibt es wie jetzt dann im Fasching gemeinsame Aktionen mit den anderen Gruppen. „Das ist mehr Elternarbeit“, beschreibt Regina Kasberger den Unter- schied der Mutter-Kind-Gruppe zur Betreuung in der Kita. Im Vordergrund steht für Nicole Lang und Regina Kasberger aber der Austausch. Man teilt Erfahrungen und profitiert von den Ratschlägen erfahrener Mütter.

Trotz ihrer Begeisterung sind die Schauflinger Mutter-Kind- Gruppen auf der Suche nach Nachfolgerinnen. Und nicht nur für Schaufling sucht die KEB wieder motivierte Leiterinnen, wie Geschäftsführerin Brigitte Eichinger weiß. Es bestehe immer Bedarf. Aktuell arbeiten 32 ausgebildete Eltern-Kind-Gruppenleiterinnen im Landkreis für etwa 40 Gruppen der KEB. „Es gibt Leiterinnen, die diese Aufgabe schon seit über 20 Jahren ausüben. Der Großteil der Leiterinnen ist etwa fünf Jahre aktiv im Amt“, so Ei- chinger. Der sechsteilige Kurs bereitet die Teilnehmerinnen mit spannenden und interessanten Themen vor. Sie bekommen unter anderem Einblicke in Ernährung, Psychologie und Organisatorisches, erhalten Tipps zu Spielen und wie die Kinder erste religiöse Erfahrungen machen können. Eine Gruppenleiterin bekommt aktuell 22 Euro je Stunde und die Fahrtkosten erstattet; die Aufsichtspflicht bleibt aber immer bei den Eltern. In den Kurs muss eine Gebühr von 100 Euro investiert werden.

Anmeldung und Info ab sofort unter 09901/6228 oder E-Mail keb.deggendorf@bistum-passau.de.