Landrat Bernd Sibler schenkte der Gemeinde Schaufling anlässlich ihrer ersten urkundlichen Erwähnung vor 725 Jahren eine schwarze Schiefertafel, auf der die Höhenzüge des Bayerischen Waldes, die Schaufling umgeben, die Asklepiosklinik (das frühere Sanatorium Hausstein) und die alte Schauflinger Linde, die den Dorfplatz neben der Kirche prägt, eingraviert sind. Im unteren Bereich der Tafel sind die Namen der bisherigen Ehrenbürger der Gemeinde Schaufling sowie die Bürgermedaillenträger verewigt. Sibler zollte dem Bürgermeister Respekt, dass die erste urkundliche Erwähnung Schauflings von zahlreichen themenbezogenen Veranstaltungen eingerahmt wurde.
Die Tafel wurde bereits im letzten Jahr im Rahmen eines der Höhepunkte der zahlreichen Feierlichkeiten, der Veranstaltung „A Midanand im Hirgst“ feierlich enthüllt. An diesem Abend wurde in einem Singspiel der Besuch von König Max und seiner Gattin Marie aus der Geschichte Schauflings nachgestellt (der Anzeiger berichtete). Leider war der Landrat an diesem Abend verhindert, weshalb die Übergabe jetzt bei einem Termin zur Baustellenbesichtigung der Renovierung des Gasthauses List mit Neubau eines Bürgerstadls nachgeholt wurde. Bürgermeister Robert Bauer bedankte sich herzlich bei Bernd Sibler für das Geschenk und versprach, dass die Tafel einen würdigen Platz in dem Gebäude finden werde, damit auch viele Schauflinger Bürger die Tafel bewundern können.
Der Landrat staunte nicht schlecht, als er bei einer ausführlichen Baustellenbegehung sah, was die Gemeinde hier für die Zukunft auf die Beine stellt. Das frühere Gasthaus List wurde vollkommen entkernt und wird künftig Räume für die Gemeinde und eine Tourist-Info bieten, ebenso wie Räumlichkeiten für die örtlichen Vereine. Der neue Bürgersaal dominiert die neue Schauflinger Dorfmitte und im westlichen Bereich des Altbaus wird eine neue Gastronomie Platz finden. Die Pächter sind mit den Familien Jakob bereits gefunden, voraussichtlich kann die Wirtschaft mit guter bayerischer Küche am 1. Mai im nächsten Jahr loslegen.
Dann wird der neue Dorfmittelpunkt mit Möglichkeiten für die örtlichen Vereine zu diversen Veranstaltungen zu neuem Leben erwachen. Die Voraussetzungen konnten nur mit großzügiger Förderung der Städtebauförderung geschaffen werden, der Gemeinde Schaufling ist die Baumaßnahme eine Eigenleistung von rund 3,5 Millionen Euro wert. „Man kann nicht zusehen, wie das gesellschaftliche Leben in einer Gemeinde langsam stirbt, weil es keine geeigneten Möglichkeiten gibt, sich zu treffen und Veranstaltungen durchzuführen“, gibt Bürgermeister Bauer die Meinung des Gemeinderates wieder. „Der Weg war zwar sehr schwierig, die Belastungen sind hoch, aber langsam macht sich Freude breit über künftiges Aufblühen in der neuen Schauflinger Dorfmitte.
Text und Foto: Bernhard Süß