Mit einer weihnachtlichen Konzertandacht, einem besonderen Höhepunkt, hat die Gemeinde das Festjahr „725 Jahre erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Schaufling“ abgeschlossen. Eröffnet wurde der Abend in der Pfarrkirche mit „Unser Lied für unser Schaufling“. Das Lied basiert auf der Melodie des Evergreens „Seemann, deine Heimat“. Der Text stammt von Bürgermeister Robert Bauer und Christian Holmer. Auch viele Besucher sangen mit. Dem Gemeindechef blieb die Begrüßung vorbehalten. Er stellte fest, dass sich die Menschen an Weihnachten einmal im Jahr an Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Dankbarkeit und Frieden erinnern. Einmal im Jahr wird an einen gedacht, der geboren wurde, damit man nicht vergisst, dass wir Menschen sind. Außerdem wartete er mit nachdenklichen Gedichten auf.
Die Chöre Aufwind unter Leitung von Martin A. Seidl und Effata unter Leitung von Maria Graf mit Unterstützung von Christine Gastinger (Orgel und Klavier), Christiane Romeo (Violine) und Florian Kasberger (Harmonika) boten danach mit weihnachtlicher Musik aus verschiedenen Jahrhunderten musikalischen Hochgenuss. Gleiches gilt für die Soli von Bianca Brelich-Zimmermann, Helena Barth, Melanie Loibl und Markus Kandler. Geboten wurden eine „Pastorella“ aus dem 18. Jahrhundert, Volksweisen, Lieder von Kathi Stimmer-Salzeder, eine „Galliarda natalizantis“ des aus Deggendorf stammenden Paters Anton Estendorffer aus dem 18. Jahrhundert, eine „Missa brevis“ des Paters Alberich Mazak aus dem 17. Jahrhundert, ein Instrumentalstück „Viel Harmonie“ von Florian Kasberger, das aus dem baierischen Raum stammende „De Nativitate di nostro Jesu Christi“ aus dem 18. Jahrhundert, „Pifa“ von Georg Friedrich Händel, „Gaudete Christus est natus“ aus dem Jahre 1582, „Nellàpparir del sempiterno sole“ von 1599 und das aus einem Gedicht entstandene „Sure on this shining night“ von James Agee/Morten Lauridsen aus dem letzten Jahrhundert.
Zwischen den musikalischen Stücken sprachen der Bürgermeister sowie Pfarrer Philipp Höppler Gedanken zur Weihnachtszeit. Der Pfarrer erinnerte daran, dass an Weihnachten der Sieg des Lichts über die Dunkelheit gefeiert werde. Der Festtag sei also nicht zufällig auf die Zeit der Wintersonnenwende gelegt worden. Dieses Licht zu spüren und zu verbreiten ist seit Christi Geburt eine Kernaufgabe des Glaubens, den auch Jesus immer wieder aufgreift. Höppler befasste sich mit der barocken Messe von Pater Alberich Mazak, für ihn ein Ausdruck genau dieses weihnachtlichen Gedankens. In unmittelbarer Nähe der Schrecken des Dreißigjährigen Krieges hat er diese Messe mit beschwingtem und heiterem Charakter geschrieben, um zu zeigen, was die eigentliche Aufgabe des Glaubens ist.
In der Bibel stößt man immer wieder auf das Bild des Hirten, wohl auch, weil es am ehesten der landwirtschaftlichen Prägung der Gesellschaft in jener Region entspricht. Das Bild zeigt auch, wie wichtig es ist, über Gott nicht in abgehobenen Beschreibungen zu sprechen. Zwei Dinge scheinen ihm bei diesem Bild entscheidend zu sein, die Sehnsucht nach Führung und die Sehnsucht nach Geborgenheit in gelebter Gemeinschaft. Die Grundsehnsucht nach Verbundenheit haben auch die Komponisten der ausgewählten Musik aufgegriffen, ebenso das Gefühl des Eingebettet-Seins.
In seinem Schlusswort rief der Bürgermeister dazu auf, auf einen Zettel Dinge aufzuschreiben, die im vergangenen Jahr viel Freude gemacht haben und Begebenheiten, die in der heurigen Advents- und Weihnachtszeit besonders berührt haben. Der Zettel sollte in einem Kuvert beiseitegelegt werden. Wenn einen der Alltag zur Verzweiflung bringt, den Zettel zur Hand nehmen und lesen. Er wird dich als Wegweiser für ein bewusstes Jahr begleiten. Bauer dankte allen Mitwirkenden für die musikalische Gestaltung der Veranstaltung, ein Genuss für Ohren und Geist und Balsam für Herz und Seele. Er dankte ferner Pfarrer Philipp Höppler für die treffenden Wortbeiträge. Zum offiziellen Abschluss des Jubiläumsjahres dankte der Gemeindechef allen, die die Veranstaltungen des Jubeljahres aktiv begleitet haben, den Sponsoren und den vielen, immer wieder anwesenden Ehrengästen und dem Schirmherrn, Staatsminister Christian Bernreiter.
Pfarrer Philipp Höppler erteilte danach den Neujahrssegen. Während der Veranstaltung wurde von Akteuren und Besuchern das Lied „O du fröhliche“ gesunden. Den Abschluss der Andacht bildete das Weihnachtslied „Stille Nacht“.
Den vielen Besuchern haben die musikalischen Darbietungen und die Wortbeiträge des Bürgermeisters und von Pfarrer Höppler gut gefallen. Sie wurden mit anhaltendem Beifall bedacht. Die Gemeinde kann auf diese außerordentliche Konzertandacht stolz sein.

Der Effata Chor trug ihren Beitrag zum Gelingen des Abends bei.
Text und Foto: Andreas Schröck