Da haben die zehn „Heimatviertel-Gemeinden“ wirklich Einzigartiges auf die Beine gestellt: Ein Open-Air-Konzert auf dem Ruselparkplatz mit den „Schürzenjägern“, der Kult-Band aus dem Zillertal. Als Vorgruppen konnten sich einheimische Nachwuchskünstler profilieren. Unter dem Motto: „Musik, Gemeinschaft und Heimat erleben“ verfolgte die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Landrat Bernd Sibler das Ziel „die Region mit guter Musik und Kulinarik zu feiern und gemeinsam bei herrlicher Aussicht einen besonderen Abend zu verbringen. Auch Helga Weinberger, stv. Landrätin des Landkreises Freyung-Grafenau war unter den Gästen. Das Konzert war ursprünglich bereits vor einem Jahr geplant, jedoch machte die schlechte Witterung dem Ganzen dann einen Strich durch die Rechnung. In diesem Jahr hatten die Veranstalter Glück, die gut 1.500 begeisterten Zuschauer blieben trocken, die Regenponchos in den Taschen.

Bereits um 16:00 Uhr begannen die musikalischen Darbietungen mit Nachwuchskünstlern aus der Region: Svenja Klein konnte mit der Gitarre ihre hervorragende Stimme unter Beweis stellen, Florian Binder, das Bayerwald-Trio und die „Hinterwaidler“ sorgten mit bester bayerischer Musik und Oberkrainer-Sound für Unterhaltung, bevor Marco Schober mit seiner Band mit bayerisch getexteten Songs und rockigem Rhythmus richtig „einheizte“. Bei seinem bekannten „Da Bayerwoid – da Boarisch Woid“ sang das klatschende Publikum begeistert mit.

Die Vorbands gemeinsam auf der Bühne: Svenja Klein (v. l.), Helga Weinberger (stv. Landrätin FRG), Schirmherr Bernd Sibler (hinten), die Bürgermeister Gerhard Weber (Auerbach und Dirk Rohowski (Zenting), das Bayerwald-Trio, die Hinterwaidler und Marco Schober mit Band.

Gegen 20:30 Uhr war es dann so weit: Die „Schürzenjäger“ stürmten die Bühne und fetzten mit ihrem typischen Zillertal-Sound ihre bekannten Nummern wie „Dafür mach ma Musi“, „Schürzenjägerzeit“, „Was kanns Schönres geben, als Musikant zu sein“, aber auch rockige Nummern wie „Sweet home Alabama“. Natürlich durfte „Sierra Madre“ auch nicht fehlen, der Kult-Song, dessen Text jeder auswendig kennt.
Frontman Dominik „Ofi“ Ofner spielte seine „Ziach“ auch schon mal im Liegen, während Alfred „Alf“ Oberharter an den Drums für den Rhythmus sorgte und auch mal mit einem Wahnsinns-Schlagzeugsolo glänzte. An der Bassgitarre sorgten Andi Marberger, an der E-Gitarre Dennis Tschoeke und an den Keyboards Christof von Haniel für den weiteren perfekten Sound.

Das begeisterte Publikum überwiegend mittleren Alters sang und klatschte im Rhythmus mit. Es gab ausschließlich zufriedene Gesichter zu sehen, war die Veranstaltung doch perfekt organisiert: Für die Verpflegung sorgten Vereine aus dem Heimatviertel, für die Verkehrsregelung und Absperrungen die Feuerwehren.

Die Organisatoren hatten das Problem zu bewältigen, dass auf der Rusel keine Parkplätze für das Publikum zur Verfügung standen. So war die Veranstaltung nur via Bus-Shuttle zu erreichen: Von Parkplätzen in Deggendorf, Auerbach, Lalling und Bischofsmais aus wurden die Zuschauer zum Konzertgelände gefahren, die Rückfahrt erfolgte ebenso reibungslos. Auch Polizeieinsatzleiter PHK Christian Unnasch war sehr zufrieden: Es gab keinerlei Vorfälle, das geplante Sicherheitskonzept ist voll aufgegangen, freute auch er sich mit seinen Kollegen.
„Heimatviertel“ ist die Marke der ILE Sonnenwald, ein Zusammenschluss von zehn Gemeinden aus den Landkreisen Deggendorf und Freyung-Grafenau: Die Bürgermeister sämtlicher Gemeinden waren beim Konzert im „Arbeitseinsatz“: Dirk Rohowski (Zenting), Alois Oswald (Schöllnach), Michael Klampfl (Außernzell), Wolfgang Schwarz (Iggensbach), Christian Meyer (Hengersberg), Gerhard Weber (Auerbach), Robert Bauer (Schaufling), Michael Reitberger (Lalling), Robert Schwankl (Grattersdorf) und Thomas Straßer (Hunding) haben unter Beweis gestellt, was man gemeinsam erreichen kann, wenn man an einem Strang zieht. Ausgerechnet Robert Bauer, der seit Jahren den Kontakt zu den Schürzenjägern pflegt und das Konzert auch eingefädelt hat, war an diesem Abend krankheitsbedingt verhindert.
Man kann ohne Einschränkungen sagen, dass es eine derartige Veranstaltung noch nicht gegeben hat. „Da Bayerwoid hoit zamm“ fasste Dirk Rohowski prägnant zusammen. Was die Bürgermeister da auf die Beine gestellt haben, sucht aber auch wirklich Seinesgleichen.

Die Vorbands gemeinsam auf der Bühne: Svenja Klein (v. l.), Helga Weinberger (stv. Landrätin FRG), Schirmherr Bernd Sibler (hinten), die Bürgermeister Gerhard Weber (Auerbach und Dirk Rohowski (Zenting), das Bayerwald-Trio, die Hinterwaidler und Marco Schober mit Band.

 

Text und Fotos: Bernhard Süß