Erster Spatenstich für Neugestaltung der Dorfmitte: Gasthaus, Bürgersaal, Vereinsräume
„Ein langer Weg liegt hinter uns, ein langer Weg liegt vor uns. Aber es sind Wege, die es lohnt zu gehen.“ So hat Bürgermeister Robert Bauer auf den symbolischen Spatenstich für An- und Umbau des ehemaligen List-Anwesens eingestimmt, was letztendlich auf eine Neugestaltung des Schauflinger Zentrums hinausläuft und dem Ort sein Herz zurückgeben soll. In einer Ansprache erinnerte Bauer, wie es dazu kam. Als 2017 der Versteigerungstermin für das Anwesen angesetzt war, wurde die Gemeinde hellhörig. „Es wäre das Schlimmste, wenn die Dorfmitte Investoren in die Hände fallen würde“, beschrieb Bauer die Motivation im Gemeinderat, das Haus im Zentrum für die Dorfgemeinschaft zu erhalten. Die Verantwortlichen suchten das Gespräch mit den Gläubigern und im Juni 2017 fiel der Beschluss, das Gebäude zu kaufen. Zum Jahresende wurde der Erwerb des Anwesens ohne Belastungen vollzogen. „Flott“ sei die Gemeinde dann auch in die Städtebauförderung eingestiegen. Die Bürger konnten ihre Ideen einbringen. Das Gasthaus sollte erhalten, geeignete Räume für Vereine und Gemeinde geschaffen, ein Bürgersaal angebaut werden. Ende 2018 wurde die Planungen aufgenommen, grundsätzlich ein vollständiger Abriss diskutiert letztendlich aber zugunsten des Erhalts der historischen, ortsbildprägenden Substanz als Voraussetzung für die Städtebauförderung verworfen. Im Januar 2021 fällte der Gemeinderat in einer Sondersitzung den Beschluss, das Projekt umzusetzen. Nach der Eingabeplanung schrieb die Gemeinde im Dezember die ersten Gewerke aus und vergab im März die Aufträge. Die Ergebnisse der Submission bezeichnete Bauer als moderat in der Hoffnung, dass dies auch im weiteren Baufortgang so bleibt. Dennoch ist das Projekt ein finanzieller Kraftakt für die kleine Gemeinde. Aktuelle liegen die Kostenberechnungen insgesamt bei einer Summe von sieben Millionen Euro. Trotz der Städtebauförderung rechnete Bauer beim Spatenstich mit einem Eigenanteil von gut drei Millionen Euro. Das sei schon eine „Hausnummer“, an der die Gemeinde lange zu knabbern habe. Doch laut Bauer lohnt sich die Investition als wichtiger „Schritt hin zum Wiedererwachen unseres Dorfherzens“. Entstehen soll eine moderne Gastwirtschaft mit Biergarten. Angebaut wird ein Bürgersaal, in dem größere Vereinsfeste oder auch Kulturveranstaltungen abgehalten werden können. Daneben werden Räume für Sprechstunden wie des VdK, der AOK oder der Gemeinde eingerichtet, außerdem ein touristischer Infopunkt und ein Vereinsarchiv. Im Obergeschoss finden sich unterschiedlich große Räume zur Nutzung durch die Vereine (Tanzgruppen, Seniorentreff, Mutter- Kind-Gruppe etc.). Im Keller baut die Gemeinde eine Hackschnitzelheizung, die an das bestehende Nahwärmenetz angeschlossen wird. Beim symbolischen Spatenstich mit angepackt haben Maria Schiederer und Günter Raab von der Regierung von Niederbayern, die stellvertretenden Bürgermeister Josef Stangl und Franz Zacher, Planer Johann Oswald von der Architekturschmiede Oswald, die Fachplaner Michael Kopp (HLS) und Thomas Lenz (Elektro) sowie Arno Loderbauer von der Firma Bayerwald Transporte (Baumeisterarbeiten Sanierung Altbauer) und Karl Lallinger von Lallinger-Bau (Baumeister Bürgersaal).
Text aus PNP vom 25.05.2022− wet

Symbolischer Auftakt zur Sanierung des ehemaligen List-Anwesens und Anbau eines Bürgersaals. Neben Bürgermeister Robert Bauer (4. v. l.) und seinen Stellvertretern Franz Zacher (v. l.) und Josef Stangl griffen auch Karl Lallinger, Maria Schiederer und Günter Raab von der Regierung sowie die Planer zum Spaten.
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