Gärten sind Orte der Begegnung von Mensch und Natur – das diesjährige Motto beim Tag der offenen Gartentür im Landkreis hätte nicht zutreffender sein können. Die Auftaktveranstaltung im Garten von Kurt Schürzinger und Petra Blumentritt in Schützing bildete den Startpunkt zu einem Rundgang zu fünf Gärten im Dorf, die Raum für anregende Gespräche und Anregungen boten.
Neben der Tour durch Schützing ließen sich gestern drei weitere Gärten im Rahmen der Aktion besichtigen: der von Rita und Günther Lemberger in Zueding (Hunding), von Susanne und Lutz Pflugk in Lalling sowie von Ulli und Peter Schneider im Schaufling, dazu der Feng-Shui-Park in Lalling.
Es war heuer die 24. Offene Gartentür im Landkreis, die das Landratsamt unter Federführung von Kreisfachberaterin Petra Holzapfel und in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege auf die Beine gestellt hatten. Und die Veranstalter hatten Glück mit dem Wetter, wie Schauflings Bürgermeister Robert Bauer zur Begrüßung anmerkte. Es sei ideal für die Besichtigungen: „ein laues Lüfterl und Sonnenschein“. Bauer lud die Gäste ein, sich im Nachbargarten mit Kaffee und Kuchen zugunsten der Eltern-Kind-Gruppe zu stärken.
Schützing hat vor 20 Jahren die Silbermedaille im Bundesentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft“ geholt, nachdem es zuvor bereits auf Kreisebene erfolgreich war: „Schützing ist eines der schönsten Dörfer Deutschlands“ – darauf wies stellvertretender Landrat Roman Fischer hin, der sich wie sämtliche Redner bei allen bedankte, die im Vorfeld mitgeholfen haben, die Veranstaltung zu organisieren und ganz besonders bei allen Gartenbesitzern, die ihre Privatgärten an diesem Tag der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Besucher rief er dazu auf, sich Inspirationen für den eigenen Garten zu holen.
Anna Maria Krinner, die Vorsitzende des Gartenbau-Kreisverbands, erinnerte daran, dass der Lallinger Winkel schon von jeher bekannt sei für sein angenehmes Klima, für Apfelsaft und Most. Jeder der Gärten besitzt seinen ganz eigenen individuellen Charme. „Wo es blüht, da ist die Welt zuhause.“
Zu Beginn hatte Hausherr Kurt Schürzinger die Gäste begrüßt. Die Liebe zum Garten und die Liebe zur Natur werde in letzter Zeit zunehmend auf die Probe gestellt, sagte er, und zwar durch heftigen Schneebruch und Sturm im Winter, Kälteeinbruch im Frühjahr und anschließendem Starkregen und Überschwemmungen im Frühjahr, die dem Gärtner viel Arbeit bescherten. Die Folge: Ernteausfälle, viele Schnecken und Staunzen im Garten.
Musikalisch umrahmt wurde die Auftaktveranstaltung vom Klarinettenensemble Roßmeisl.
Nach dem offiziellen Teil pflanzten die Ehrengäste gemeinsam das Gastgeschenk des Landkreises ein: eine Goldparmäne, eine alte Apfelsorte für den Streuobstgarten. Danach ging es auf zum Rundgang, bei dem es viel zu entdecken gab: mehrjährige Stauden und bunte Sommerblumen, in rauen Mengen, schattige Rückzugsorte unter dem Kastanienbaum, klassische Bauerngärten, Terrassen mit weitem Blick in die Landschaft, Gartenteiche und vieles mehr. Nicht nur die Teilnehmer-Gärten beeindruckten beim Gang durchs Dorf, auch bei vielen Nicht-Teilnehmern der Aktion lohnte beim Vorgehen der Blick in die Vorgärten.
Text und Fotos: Sabine Heinritz