Einem alten römischen Sprichwort zufolge kann sich ein Mensch glücklich schätzen, wenn er einen Garten und eine Bibliothek  sein eigen nennen kann. Eine Bibliothek konnten sie nicht herbeizaubern, aber der Mythenforscher Jakob Wünsch hatte allerlei aus seiner Bibliothek ausgegraben und mit seinen Freunden musikalisch in den Garten der Landpartie Sicking eingepflanzt.
Es war eine feine Veranstaltung am späten Freitagnachmittag bei der  das Publikum sowie die beiden Musiker Ingrid und Hermann Hupf malerisch in Pavillon und Garten weilten.
Zunächst erinnerte  Wünsch an die kürzliche Auszeichnung des Naturgartens im Rahmen der Initiative „ Bayern blüht“, u.a. durch  Landrat Bernreiter, wozu auch Minister Sibler schriftlich gratulierte. Gratuliert hat auch Hermann Hupf mit seiner Komposition „ Im Reich der Königin“
der davon merklich berührten Seele des Gartens Barbara König.
Dann begann die Lesung mit Musik. Von Adam und Eva, die traurigerweise den Garten Eden verspielten über Goethes Umgang mit Gärtner und seinem Garten in Weimar und dem Gespräch einer Kartoffel mit einem Gartenfrosch , dem Garten der Hesperiden mit den Äpfeln der Unsterblichkeit für die antiken Götter, die seither in jedem Barockgarten herumstehen.
Einfühlsame Kompositionen von Ingrid und Hermann Hupf wechselten sich mit den gelesenen und erzählten Geschichten ab. Titel wie „Hofverbot“ (Trompete und Harfe) nach der Vertreibung aus dem Paradies, „Melancholischer“, „Sirtaki“( mit Harfe und Akkordeon !) , „Italienische Nächte“ ( mehr eine Sehnsucht in diesem Sommer) und wild und ungestüm „Teufelsmauer“ begeisterten das
aufmerksame Publikum, von denen ein paar gleich nach der Pause mitsangen, als Ingrid Hupf mit glockenheller Stimme den noch abgängigen Meister Jakob (Wünsch) herbeisang. Über chinesische Gedichte und Hermann Hesse  erschienen Maria als hortus conclusus und Christus als Gärtner, was hinüberweist zu dem Weltwunder der hängenden Gärten der Semiramis, jener Königin aus dem alten Babylon, die in Barbara König eine würdige Nachfolgerin gefunden hat.

(Jakob Wünsch)