Nach zweijähriger, conona bedingter Pause konnte Bürgermeister Robert Bauer die Bürgerschaft wieder zu einer Bürgerversammlung einladen. Etwa 50 Gemeindebürger haben die Gelegenheit zur Information wahrgenommen. Der Gemeindechef ließ die beiden letzten Jahre Revue passieren.

In den Jahren wurden die Planungen für die Erweiterung des Kindergartens und der Schauflinger Ortsmitte vorangebracht. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Ausbau der gemeindlichen Wasserversorgung mit dem Bau eines neuen Hochbehälters in Obernberg. Damit der Bauhof mit derzeit drei Vollzeitkräften und Aushilfen seinen Aufgaben gerecht werden kann, wurden ein Traktor und ein gebrauchter Schmalspurtraktor erworben. In die Jahre gekommene Gerätschaften wie ein Unimog und der Baggerlader wurden veräußert. Die Sanierung des GEHsundheitsweges auf der Rusel wurde in Angriff genommen.

2021 fanden neun Gemeinderatssitzungen statt, in denen 35 Baugesuche zugestimmt wurde. Die 112 Beschlüsse waren fast alle einstimmig. Keine Änderungen gab es bei den Realsteuerhebesätzen. Sie betrugen 300 Prozent bei der Grundsteuer und 320 Prozent bei der Gewerbesteuer. Im Landkreisvergleich gehört die Gemeinde mit zu den Kommunen mit den niedrigsten Hebesätzen.

Dem Gemeinderat gehören seit der Kommunalwahl 2020 Mitglieder aus fünf verschiedenen Wahlvorschlägen an. Die Feuerwehr hat seit 2020 ein neues Kommandantenteam und seit 2021 ein neues Vorstandsteam. Für nächstes Jahr ist die Anschaffung neuer Pager und die Umrüstung der Sirenenanlage vorgesehen, mittelfristig steht als Ersatzbeschaffung der Kauf eines TLF an.

Die Grundschule Lalling besuchten 2021 insgesamt 186 Schüler, davon 47 aus der Gemeinde. Seit 2021 ist der Lallinger Bürgermeister Michael Reitberger Schulverbandsvorsitzender. Die Schulverbandsumlage betrug 2021 1.799 Euro. 2022 gab es einen Schulleiterwechsel. Neue Schulleiterin ist Barbara Jeworutzki. Drei Grundschüler aus dem westlichen Gemeindebereich besuchen die Grundschule Hengersberg. Die Schulverbandsumlage des Grundschulverbandes Hengersberg betrug 2021 insgesamt 5.550 Euro, davon entfielen 4.210 Euro auf Investitionen .Die Mittelschule Hengersberg wird von 216 Schülern besucht. Davon kommen 23 aus der Gemeinde. 2021 betrug die Schulverbandsumlage 4 497 Euro.

Den Kindergarten besuchen derzeit 67 Kinder. Davon wohnen 51 in der Gemeinde, die anderen in Nachbargemeinden. Die Mutter-Kind-Gruppe wird seit 2021 von Nicole Lang aus Haslach betreut. Die Mitglieder der beiden Gruppen treffen sich zweimal wöchentlich. Die Gemeindebücherei im Pfarrzentrum wird von 15 Mitarbeiterinnen betreut, die ehrenamtlich tätig sind. Die Bücherei wurde bereits zweimal mit dem Büchereisiegel in Gold ausgezeichnet.

Die Tourist-Info Lalling betreut die Gemeinden Hunding, Lalling und Schaufling. In der Gemeinde bieten neun Betriebe 82 Betten für Übernachtungen an. Im letzten Jahr wurden in der Gemeinde gut Gästeankünfte registriert. Der Tourismus- und Wanderstammisch führt Themenwanderungen durch, unterstützt das Goldsteigfest mit Christophorusmarkt und setzt Impulse zur weiteren Entwicklung des sanften Tourismus. Bei Ensmannsberg wurde die Goldsteigruhebank nach einer Sanierung neu platziert.

Beim Personal in der Verwaltungsgemeinschaft gab es einige Änderungen. So wurde eine Wasserfachkraft eingestellt und ein gemeinsamer Bauhofleiter für alle Mitgliedsgemeinden bestellt. Nach der Kommunalwahl 2020 wurde Bürgermeister Bauer als neuer Gemeinschaftsvorsitzender gewählt.

In der ILE Sonnenwald, deren Mitglied die Gemeinde ist, wurde die Imagemarke „Heimatviertel“ entwickelt und eine gemeinsame, mobile Veranstaltungsbühne erworben. Über das Regionalbudget der ILE flossen Zuschüsse von 14 000 Euro in die Gemeinde. Zu den geförderten Maßnahmen gehörte eine neue Maibaumhalterung auf dem Schauflinger Dorfplatz.

Richard Anzenberger, Karl Bauriedl und Alfons Berndl wurde die Kommunale Dankurkunde für langjähriges kommunales Engagement verliehen, Rosi Trissler vom SC Rusel das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten. Seit 25 Jahren ist Edith Geiß Gemeindedienerin. Franz Greil wurde vom Roten Kreuz für 50mal Blutspenden ausgezeichnet.

Erfolgreich waren das Goldsteigfest mit dem Christophorusmarkt und die Ferienprogramme der Vereine.

Im letzten Jahr hat der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Bayerwaldreise auch in Schaufling Zwischenstation gemacht.

In seinem Ausblick nannte er die Fertigstellung der Kindergartenerweiterung, die neue Dorfmitte mit der Umgestaltung des ehemaligen List-Anwesens und der Außenanlagen, die Weiterführung des Breitbandausbaues und die Ausweisung von Bauland.

Die Schauflinger sind offenbar mit der Arbeit von Bürgermeister und Gemeinderat zufrieden. Zur Bürgerversammlung wurden keine Anträge gestellt. Es gab lediglich einige Anregungen wie die Aufstellung eines Grüngutcontainers am Friedhof im Frühjahr und Herbst, die Suche nach einem Nachversorger und ein früheres Mähen an Straßen.

Einer Großbaustelle gleich derzeit die Schauflinger Dorfmitte.

Text und Fotos: Andreas Schröck

Bericht über die Gemeindefinanzen

Den Finanzbericht in der Bürgerversammlung hat VG-Geschäftsstellenleiter Manfred Hunger erstattet. Der Etat 2021 umfasste 7,23 Millionen Euro, von denen 3,7 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 3,53 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen.

Als wichtigste Einnahmen im Verwaltungshaushalt konnte die Gemeinde 101 700 Euro Grundsteuern, 478 600 Euro Gewerbesteuer, 889 000 Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, 102 000 Euro Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer, 514 700 Euro Schlüsselzuweisungen und 47 000 Euro Straßenunterhaltszuschuss verbuchen. Hauptausgaben waren 774 000 Kreisumlage, 53 000 Euro Gewerbesteuerumlage, 174 000 Euro Schulverbandsumlagen, 129 000 Euro für den Kindergarten und 290 000 Euro VG-Umlage. Der Überschuss belief sich auf 688 000 Euro. Er wurde der Rücklage zugeführt.

Mit Abstand größtes Projekt im Vermögenshaushalt war die Wasserversorgung, Ausgegeben wurden Baukosten Hochbehälter, Verbundleitung, Planungskosten, Grunderwerb und Bestellmengenerhöhung 2,136 Millionen Euro.  Dem standen Einnahmen von 2,326 Millionen Euro an Verbesserungsbeiträgen, Zuschussrate, Investitionszuweisungen von Waldwasser und Gemeinden sowie Veräußerung einer früheren Notleitung an die Gemeinde Lalling gegenüber. Für den Kauf von Bauhofgerätschaften wurden 196 000 Euro aufgewendet, teilweise finanziert durch den Verkauf von nicht mehr benötigten Bauhofgeräten von 39 400 Euro. Die Gemeinde erhielt eine Straßenausbaupauschale von 31 000 Euro und eine Investitionspauschale von 126 500 Euro. Für den teilweisen Abbruch des früheren List-Anwesens gab einen Zuschuss von 35 000 Euro. Die Anlieger zahlten für die Sanierung des Forstwirtschaftsweges „Nadlinger Bergweges“ Ausbaubeiträge von 56 000 Euro. An Zuschüssen für den DSL-Ausbau und die Veräußerung von Leerrohren flossen 192 000 Euro in die Gemeindekasse. Begonnen wurde mit den Planungen für die Kindergartenerweiterung und das List-Anwesen. Dafür wurden 102 000 Euro ausgegeben. Darlehen wurden in Höhe von 63 000 Euro getilgt. Am Schluss blieb ein Überschuss von 946 500 Euro, der in die Rücklage floss. Die stieg zum Jahresende auf 1,21 Millionen Euro, 785 Euro je Einwohner. Gleichzeitig hatte die Gemeinde Schulden von 617 700 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 484 Euro entspricht.

Durchgeführt wurde wieder ein Quiz mit Fragen zur Heimatgeschichte. Drei Teilnehmer haben sieben Fragen richtig beantwortet. Der Gewinner des vom Bürgermeister gestifteten Heimatpackerls musste deshalb gelost werden. Gewinner war Josef Schmidbauer. Für die nächstplatzierten Alexander Grafenauer und Karl Sigl gab es jeweils einen Trostpreis.

Heimatquiz: Robert Bauer (v.l.) Karl Sigl, Josef Schmidbauer, Alexander Grafenauer und 2. Bürgermeister Josef Stangl

Text und Foto: Schröck