Fotoausstellung „Schaufling im Wandel“ eröffnet – Ausstellung bereichert das Programm des Festwochenendes

Schauflings Bürgermeister Robert Bauer (v. r.) dankte den Initiatoren der Fotoausstellung Andreas Schröck, Sigurd Wagner und Angela Dachs ebenso wie Altbürgermeister und Ehrenbürger Hermann Hackl.

Die Fotoausstellung „Schaufling im Wandel“ konnte Bürgermeister Robert Bauer am Samstagnachmittag des Festwochenendes zur ersten urkundlichen Erwähnung Schauflings vor 725 Jahren im Schauflinger Pfarrheim eröffnen. Dabei konnte er neben den Initiatoren der Ausstellung Andreas Schröck, Sigurd Wagner und Angela Dachs auch Altbürgermeister und Ehrenbürger Hermann Hackl, Kreisrat Thomas Pfeffer sowie einige Gemeinderäte begrüßen.

In eindrucksvollen Bildern werden in der Ausstellung historische Aufnahmen dem aktuellen Stand gegenübergestellt. Dabei sind einige alte Luftaufnahmen vom früheren „fliegenden Fotografen“ Donatus Moosauer, der vor Jahren bekannt war für seine Luftaufnahmen, die auch Material für zahlreiche Bücher, z. B. über die Isar oder den Bayerischen Wald lieferten. Die leidenschaftliche Paragliderin Angela Dachs hat mit beeindruckendem Blick für die Perspektive diesen Fotos die Bilder aus heutiger Sicht gegenübergestellt.

Erstaunlich ist auch die rasante bauliche und damit auch Einwohnerentwicklung: Seit 1984 hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde insbesondere durch die Baugebietsausweisungen in und um Schaufling um über 300 erhöht. Markant ist auch die Veränderung des Schauflinger Ortsbildes nicht nur durch die Baugebiete, ins Auge stechen dabei auch der im Jahr 2016 errichtete Kreisverkehr am östlichen Ortsrand oder die Großbaustellen mit Kindergartenerweiterung und Umgestaltung und Anbau an das ehemalige Listanwesen in der Ortsmitte von Schaufling.

Die Ausstellungsbesucher waren insbesondere von den historischen Aufnahmen gefesselt, als in Schaufling noch deutlich weniger Häuser standen und die Zuordnung dieser zur heutigen Situation gar nicht so einfach ist. Leider war die Ausstellung nur Samstag und Sonntag geöffnet, vielleicht findet sich ja eine Möglichkeit, dies zu einem späteren Zeitpunkt nochmals auszustellen.

Der Sonntag war der Höhepunkt des Festjahres in Schaufling – KSV-Jahrtag, Goldsteigfest mit Christophorus-Markt und Aktion „Schaufling, wett ma?“

Pfarrer Philipp Höppler zelebrierte den Gottesdienst in der voll besetzten Schauflinger Kirche, eingerahmt von zehn Vereinsfahnen.

Die erste urkundliche Erwähnung vor 725 Jahren feiert die Gemeinde Schaufling das ganze Jahr über mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Christian Bernreiter. Die Feierlichkeiten fanden am vergangenen Wochenende ihren Höhepunkt, insbesondere mit dem Festsonntag, der geprägt war vom Jahrtag des Krieger- und Soldatenvereins mit Gedenken am Kriegerdenkmal, dem Christophorusmarkt und der Aktion „Schauling, wett ma?“

Pfarrer Philipp Höppler zelebrierte den feierlichen Fest- und Gedenkgottesdienst in der voll besetzten Schauflinger Kirche, das Presbyterium eingerahmt von zehn Vereinsfahnen, auch für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege sowie die verstorbenen Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins, der gleichzeitig seinen Jahrtag feierte. Reflektierend auf den Bibeltext mit dem „hörenden Herzen Salomons“ sprach Höppler in der Predigt die Bedeutung des Miteinanders in der Gesellschaft an, wir haben es selbst in der Hand, den heute vorherrschenden Konkurrenzkampf dem „Hören auf die Sprache des Herzens“ vorzuziehen oder nicht.

Bürgermeister Robert Bauer (r.) bei seiner Ansprache am Kriegerdenkmal, gestaltet mit Birkenkreuz und Stahlhelm, nach der Kranzniederlegung und der kurzen Andacht von Pfarrer Philipp Höppler (l.).

Beim anschließenden Gedenken an die Kriegsopfer am Kriegerdenkmal vor der Kirche begrüßte Schauflings KSV-Vorsitzender Josef Schmidbauer die Ortsvereine und die Abordnungen der KSV-Vereine aus der Nachbarschaft und dankte Pfarrer Höppler für den Gottesdienst und die Andacht am Kriegerdenkmal. Bürgermeister Robert Bauer hob in seiner Ansprache hervor, dass wir nun schon seit 78 Jahren in Frieden leben dürfen, erläuterte aber auch an einigen Beispielen, dass sich die Geschichte wiederholt und das Agieren mancher Machthaber immer wieder Kriege auf der Welt hervorruft, wie derzeit in der Ukraine an den Grenzen des westlichen Bündnisses. Nach dem traditionellen „Kameraden“ und der Nationalhymne der Lallinger „Jagamusi“ formierte sich ein imposanter Festzug der teilnehmenden Vereine durch die Schauflinger Ortschaft.

Die Lallinger „Jagamusi“ führte mit Zugführer Sebastian Prem den an Gottesdienst und Gedenken am Kriegerdenkmal anschließenden Festzug durch Schaufling an.

Die Vereine und auch die zahlreichen Zaungäste nahmen anschließend Platz auf dem mit Bierzeltgarnituren bestuhlten und sicherheitshalber überdachten Schauflinger Dorfplatz. Bürgermeister Robert Bauer begrüßte anschließend zahlreiche Ehrengäste (s. Kasten) und freute sich auf den Höhepunkt des Schaufligner Festjahres: Dabei sollten Traditionen hervorgehoben werden, die Verbundenheit zur Heimat zum Ausdruck gebracht und der Zusammenhalt der Bürger gezeigt und gefördert werden. Er verwies auch auf die Fotoausstellung „Schaufling im Wandel“ im Pfarrheim (DZ berichtete). Staatsminister Christian Bernreiter brachte seine Freude über die Schirmherrschaft zum Ausdruck, auch wenn er nicht das ganze Jahr für gutes Wetter sorgen könne. Auch er unterstrich die Bedeutung des Festjahres, um Gemeinschaft und Stärke zu zeigen, auch um künftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Stv. Landrat Eugen Gegenfurtner überbrachte die Grüße von Landrat Bernd Sibler, gratulierte zur 725-Jahr-Feier und freute sich, dass der Jahrtag des KSV in den Festsonntag integriert werden konnte. Mit Blick auf die neben dem Dorfplatz liegende Baustelle zur Erneuerung und Erweiterung des alten List-Gebäudes lobte er die Bemühungen der Gemeinde, gemeinsam Neues zu schaffen.

Die 20. Mostkönigin des Lallinger Winkels, Lisa I. erläuterte in ihrem Grußwort das weitere Programm, freute sich über bevorstehende gemeinsame Stunden und eröffnete anschließend den Christophorus-Markt (s. Extra Bericht).

Bürgermeister Robert Bauer konnte zum Festsonntag zahlreiche Ehrengäste am Schauflinger Dorfplatz begrüßen:

Pfarrer Philipp Höppler, Schirmherr Staatsminister für wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, stv. Landrat Eugen Gegenfurtner, MdB Muhanad Al-Halak, Altbürgermeister, Ehrenbürger und Bürgermedaillenträger Hermann Hackl, Ehrenbürger und Bürgermedaillenträger Alois Tannerbauer, die Bürgermedaillenträger Gerhard Spannmacher und Elisabeth Linzmaier, die Königlichen Hoheiten Mostkönigin Lisa I. und Donaukönigin Steffi, die Sponsoren des Festjahres, insbesondere dem Hauptpreisspender für die Wetten Matthias Bauer, die Altbürgermeister der VG Lalling Josef Streicher (Lalling) und Ferdinand Brandl (Hunding), SPD-Kreisvorsitzende Susanne Riedl, BP-Kreisvorsitzender Thomas Pfeffer, die Bürgermeister Robert Schwankl und Thomas Straßer samt Gemeinderäten, die weiteren Bürgermeister der ILE Sonnenwald und des Landkreises, Werkleiter und Chef von Waldwasser Hermann Gruber, die örtlichen Vereine.

Christophorusmarkt am Festsonntag in Schaufling – Markt musste leider in den Baustellenbereich verlegt werden

Staatsminister Christian Bernreiter (2. v. l.) schaute natürlich auch beim Weinstand der Schauflinger CSU vorbei: Darüber freute sich der Ortsvorsitzende und 2. Bürgermeister Josef Stangl (v. l.), Andreas Berndl und Corinna Schuster

Liebevoll dekoriert waren die einzelnen Verkaufsstände.

Nach dem Vormittagsprogramm mit Festgottesdienst und Gedenken am Kriegerdenkmal konnte die Deutsche Mostkönigin Lisa I. im Rahmen des Goldsteigfestes den Schauflinger Christophorusmarkt eröffnen. Auch Schirmherr und Staatsminister Christian Bernreiter sowie der stv. Landrat Eugen Gegenfurtner freuten sich zusammen mit Donaukönigin Steffi über die Bereicherung des Goldsteigfestes.

Zahlreiche Fieranten boten an ihren Ständen allerhand verschiedene Waren an: Von geflochtenen Körben und Holzkunst über Makramee, Handarbeit, Gestricktem und Häkelkunst und Gartenstecker bis zu selbst gemachter Marmelade war alles zu haben. Auch der CSU-Ortsverband Schaufling lud zu einem Glaserl Wein ein und freute sich über den Besuch von Staatsminister Christian Bernreiter.

Leider musste das Areal für die Verkaufsstände aus Platzgründen in den Baustellenbereich der List-Baustelle verlegt werden. Dort war die Aufstellfläche nicht befestigt, was sich bei den auftretenden Regenschauern nicht als vorteilhaft erwies. Dies wird aber sicher im nächsten Jahr wieder besser werden. Die Standler waren aber trotzdem zufrieden.

Auch die Caterer hatten alle Hände voll zu tun um die zahlreichen Besucher mit Schweinshaxn, Gockerl vom Grill, Rollbraten, Currywurst oder Käse zu verpflegen. Die Katholische Landjugend hatte die Getränkeversorgung ebenso wie der Elternbeirat die Verpflegung mit Kaffee und Kuchen jederzeit im Griff und so war für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Sie eröffneten den Christophorusmarkt in Schaufling: Stv. Landrat Eugen Gegenfurtner (v. l.), die Deutsche Mostkönigin Lisa I., Donaukönigin Steffi, Staatsminister Christian Bernreiter und Bürgermeister Robert Bauer.

„Schaufling, wett ma?“ – Anna Stangl Wettkönigin – Interessante Wetten im Rahmen des Schauflinger Goldsteigfestes

Die siebenjährige Anna Stangl ließ sich nicht in die Karten schauen und gewann das Schafkopfspiel gegen Carina Schuster (v. l.), Erwin Graf und Sepp Streicher.

Im Rahmen des Schauflinger Goldsteigfestes war die erstmals durchgeführte Aktion „Schaufling, wett ma?“ die Attraktion am Sonntagnachmittag schlechthin. Die erst sieben Jahre alte Anna Stangl gewann beim Schafkopfen als „Wettkönigin“ ein Wohnmobil für eine Woche. Wetten verschiedenster Art waren bei den Organisatoren eingegangen: Eine Dorfwette, eine geheime Wette, eine Vereinswette, eine Schafkopfwette und eine Wette zum Biertragerl-Steigen. Bürgermeister Robert Bauer führte gekonnt selbst durch das unterhaltsame Programm und übernahm die Moderation.

Bei der Vereinswette forderten die Winkler Schützen Lalling ihren Patenverein aus Schaufling heraus: Die mehrfache Bayerische Meisterin Angelika Stoiber wettete, dass die Winkler Schützen die Schauflinger im Blasrohrschießen besiegen. Wettpate Pfarrer Philipp Höppler setzte auf die Lallinger und versprach, den Kindern von Kinderkrippe und Kindergarten ein Eis zu spendieren, wenn er nicht recht hätte. Der Schießwettbewerb auf der Bühne endete unentschieden. Um einen Sieger zu finden, traten der Pfarrer  für die Lallinger und der Bürgermeister für die Schauflinger an. Der Pfarrer erzielte ein besseres Ergebnis, so dass die Wette für die Lallinger gewonnen war. Bürgermeister und Pfarrer einigten sich schließlich, das Eis für die Kindergarten- und Krippenkinder miteinander zu spendieren.

Susi Riedl hatte gewettet, dass sie es schafft, beim Biertragerlsteigen mindestens 20 Kasten zu schaffen, das ist immerhin eine Höhe von rund sieben Metern. Am Kran von Sepp Weiß gesichert von Bergwachtler Stefan Binder war die Wette gewonnen, als sie sich auf den 20. Kasten setzte. Assistiert von Thomas Müller und Iris Hofmann machte sie jedoch noch weiter und schaffte sagenhafte 26 Kasten in mittlerweile schwindliger Höhe. Als Wettpate fungierte stv. Landrat Eugen Gegenfurtner, der zwar auf Susi setzte aber seinen Einsatz von 100 € trotzdem an den Schauflinger Kindergarten bezahlt.

Bergwachtler Stefan Binder sicherte am Kran von Sepp Weiß Susi Riedl, die sagenhafte 26 Kästen beim Biertragerlsteigen schaffte.

Die „geheime Wette“ wurde am späten Nachmittag gelüftet: Die nicht nur als Schnupferin bekannte Anke Dressler hatte gewettet, dass sie im Laufe des Nachmittags mit mindestens so vielen Leuten schnupft, wie der Bürgermeister alt ist. Da dieser erst 40 Lenze zählt und Anke Dressler es schaffte, mit insgesamt 47 unterschiedlichen Leuten (freiwillig) zu schnupfen, hatte auch Anke Dressler ihre Wette gewonnen. Wettpate Hermann Hackl bietet trotzdem dem Jugendförderverein seine Mithilfe beim diesjährigen Ferienprogramm an, obwohl er auf Anke gesetzt hatte.

Bei der Dorfwette forderte Bernhard Süß die Gemeinde Schaufling heraus: Er wettet, dass die Gemeinde es bis 16:00 Uhr nicht schafft, jemanden zu finden, der den Song „What a wonderful world“ von Louis Armstrong so originalgetreu imitiert wie er. Nach langer Suche fand Gemeinderätin Christiane Romeo die 14-jährige Svenja Klein, die gegen Bernhard Süß antrat. Entscheiden sollte das mittels Dezibelmesser ermittelte Publikumsvoting. Svenja begleitete sich selbst auf der Gitarre und interpretierte den Song hervorragend, Bernhard Süß imitierte Louis Armstrong originalgetreu. Nachdem das Publikumsvoting jedoch keinen nennenswerten Unterschied erkennen ließ, wertete Bürgermeister Bauer das Ergebnis als unentschieden. Staatsminister Christian Bernreiter, der als Wettpate auf Bernhard Süß gesetzt hatte („Ich weiß, dass unser Kreisbrandinspektor singen kann“), wird nun beim Gründungsfest der Schauflinger Feuerwehr 2025 eine Stunde lang im Bierzelt bedienen.

Bei der Schafkopfwette trat die erst siebenjährige Anna Stangl gegen versierte Schafkopfer an: In zweimal 15 Spielen wurde der Sieger ermittelt (Modalitäten wie beim Schafkopfturnier). Anna wettete, dass sie nicht letzter wird. Das Ergebnis überraschte dann doch alle: Anna gewann vor Sepp Streicher, Carina Schuster und Erwin Graf. Als Schiedsrichter fungierte Martin Sigl. Wettpate Kaplan Peter Bosanyi versprach der kleinen Schafkopferin einen großen Eisbecher, „egal, wie das ausgeht“.

Zum Schluss der Wettaktion holte Moderator Robert Bauer nochmal alle Akteure auf die Bühne und dankte ihnen für die Teilnahme und die angebotenen Wetten. Jetzt wurde es nochmal richtig spannend: Wer wird Wettkönig und kann sich als Hauptpreis den von Matthias Bauer gespendeten Camper für eine Woche Urlaub mit nach Hause nehmen? Erneut wurde das Ergebnis mittels Dezibelmessgerät anhand der Lautstärke des Applauses ermittelt. Die Messung ergab ein eindeutiges Ergebnis: Schafkopferin Anna Stangl wurde als Schauflinger Wettkönigin gekürt. Die weiteren Teilnehmer erhielten jeweils ein Gläserset im Wert von 100 €.

Die Schauflinger hatten keine Kosten und Mühen gescheut, um den Festsonntagnachmittag unterhaltsam zu gestalten. Die Lallinger Jagamusi gab dazu ihr Bestes, das zahlreich erschienene Publikum dankte es mit reichlich Applaus. Der nach „Wetten, dass…“-Regeln durchgeführte Wettbewerb war kurzweilig und spannend. „Das war mal was anderes, was es so bei uns noch nicht gegeben hat“, bewerteten viele Zuschauer die Aktion, „Insbesondere kannte man die einheimischen Akteure“. Das Veranstalterteam konnte jedenfalls voll und ganz zufrieden sein.

(den Herren links bitte wegschneiden) Bürgermeister Robert Bauer (r.), der als Moderator der Wetten fungierte, bedankte sich abschließend bei den Akteuren der Wetten: Schafkopferin Anna Stangl (v. l.), Schützin Angelika Stoiber, Schnupferin Anke Dressler, Sängerin Svenja Klein, Sänger Bernhard Süß und Biertragerl-Steigerin Susi Riedl mit Team Thomas Müller und Iris Hofmann.

In Schaufling blieb kein Auge trocken – Kabarettabend mit „Da Meier & Watschnbaam“

Auf der Bühne am Schauflinger Dorfplatz begeisterten „Da Meier & Watschnbaam“ mit ihren kabaretistischen Darbietungen.

Im Rahmen des Festwochenendes zur 725-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung Schauflings wurde auf dem Dorfplatz auch ein Kabarettabend geboten: „Da Meier & Watschnbaam“ boten eine krachend-bayerische Schlemmerreise mit Frontalangriff auf die Lachmuskeln der Zuschauer. Schade, dass die Wetterprognose für den Veranstaltungsabend nicht so rosig war und nur knapp hundert Zuhörer den Weg auf den teils überdachten Dorfplatz fanden.

Während des Lockdowns entwickelte sich eine Freundschaft zwischen dem Oberpfälzer Matthias Meier (früher bekannt von „Da Huawa, da Meier und I“) und der niederbayerischen Musikkabarettgruppe „Watschnbaam“, bestehend aus den Multiinstrumentalisten Dammerl (Thomas Hantke), Flore (Florian Kuchler) und Wingei (Seppe Geiger). Man beschloss, ab Januar dieses Jahres ein gemeinsames, fusioniertes Programm aufzulegen und seitdem touren die vier durch den bayerischsprachigen Raum.

Mit „Geschichten aus dem richtigen Leben“ werden Alltagssituationen von den musikalisch sehr vielfältigen Akteuren kritisch hinterleuchtet. Die Hintersinnigkeit legt auch eine Portion Gesellschaftskritik an den Tag. Dabei bleibt die Spontaneität jedoch nicht auf der Strecke. In Anspielung auf den Familienstand von Bürgermeister Robert Bauer stellte der Meier fest: Der heirat ned, weil do a ganzer Dog beim Deife is“. Passend zur sehr ausführlichen Analyse von bayerischen „Traumhochzeiten“ mit den oftmals auftretenden Alkoholproblemen zu späterer Stunde. In leider oft zu kurzen perfekten musikalischen Einspielungen stellen die Kabarettisten unter Beweis, was sie musikalisch und gesanglich drauf haben. Da merkt man, dass alle früher auch in Tanzkapellen gespielt haben und zusammen über eine 130-jährige Bühnenerfahrung verfügen.

Ansonsten waren die musikalischen Darbietungen sehr vielfältig: Von vierstimmig urbayerisch bis zu ACDC-Einspielungen war die Bandbreite doch sehr groß, trotzdem musikalisch perfekt. Die Blödeleien untereinander sind sicher nicht einstudiert, dazu kamen sie zu spontan. Sie merkten auch an, dass die Schauflinger „ein fleißiges Volk sind, denn wer schaufelt denn heute noch gerne?“. Die weiblichen Schauflinger heißen übrigens „Pickel“.

Der Funke sprang auf alle Fälle auf das Publikum über, die geforderte Zugabe mit u. a. dem Schnupftabaklied wurde gerne gegeben. Alles in allem war auf dem Schauflinger Dorfplatz ein unterhaltsamer Abend angeboten worden.

Texte und Fotos: Bernhard Süß